Google Shopping – die Rückkehr zum kostenlosen Produktlisting?
Update 14.07.2020: Google hat wieder etwas am Google Plattformen Programm geändert. Wie es sich aktuell verhält, kann Googles kommender kostenloser Bereich in Google Shopping nicht mit Google Fremden CSS Anbietern nutzen. Doch auch hier gibt es eine Möglichkeit, wie Sie nicht auf die Vorteile eines externen CSS Anbieters verzichten müssen.
Update 19.05.2020: Sofern Sie einen CSS Anbieter im Merchant Center verwenden, haben Sie vermutlich in den letzten Tagen die Fehlermeldung „CSS not selected for this destination“ erhalten.
Google hat vor kurzem die Rückkehr zum teilweise kostenlosen Produktlisting im Shopping Tab der Google Suche bekannt gegeben. Das klingt für jeden Händler, der online seine Ware anbietet, natürlich zu schön um wahr zu sein. Markiert 2020 das Ende von Marketingkosten bei Google Shopping? Nicht ganz! Die Ankündigung von Google hat einigen Wirbel in den Markt gebracht und zahlreiche unserer Kunden sind mit Fragen auf uns zugekommen. Daher möchten wir in diesem Artikel etwas Licht ins Dunkel bringen.
Was dem aufmerksamen Leser sicherlich auffällt, ist das kleine aber feine Wort „Rückkehr“. Nur noch wenige dürfte sich an „Froogle“ erinnern.
Was im ersten Moment wie ein neues koffeinhaltiges Mixgetränk eines bekannten Kaffee-Franchise klingt, ist in Wahrheit der Name unter dem Google 2002 das heute als Google Shopping bekannte System veröffentlicht hat. Dort war bis zum Jahr 2013 sogar wirklich das kostenlose Produktlisting innerhalb der Google Suchmaschine möglich. Seit 2013 ist jedoch der Name „Froogle“ und das kostenlose Listing Geschichte.
Mit der neuesten Ankündigung kehrt Google teilweise zu diesem System zurück und ermöglicht Händlern ein kostenloses (organisches) Listing bei Google Shopping.
Wir müssen hier leider direkt die eventuell aufkommende Freude einiger Leser etwas ausbremsen. Google wird nicht plötzlich zum karitativen Unternehmen. Marketing auf Google wird weiterhin Geld kosten. Die aktuelle Google Ankündigung bezieht sich lediglich auf den Google Shopping Tab (rot markiert) und nicht auf die allgemeine Suchergebnisseite.
Zumindest sagt die Ankündigung seitens Google nichts über die allgemeine Suchergebnis-Seite und auch die meisten Experten am Markt sind davon überzeugt, dass es sich bei der Ankündigung lediglich um diesen Bereich der Google Suche handelt. Auf der allgemeinen Seite (grün markiert) wird es also weiterhin nur bezahlte Suchergebnisse geben.
Google selbst gibt keine genauen Zahlen bekannt, wie hoch die Klickrate und die Relevanz des Shopping Tabs überhaupt ist. Expertenschätzungen gehen von 10 % bis 30 % aus. Wir denken, dass eine Klickrate von deutlich unter 20 % realistisch ist.
Nachdem wir erfahren haben, dass eine Umstellung passieren wird, stellt sich die Frage, wann diese Umstellung in Deutschland erfolgt.
Wenn Sie einen Google Merchant Center Account besitzen, werden Sie es vermutlich noch gar nicht bemerkt haben. Die Vorbereitungen für das Programm sind bereits im Konto einsehbar und in Ihrem Account vermutlich bereits aktiv. Es scheint so, dass das Programm automatisch zugeschaltet wird und manuell deaktiviert werden muss, wenn Sie nicht teilnehmen möchten.
Haben Sie in Ihrem Merchant Center Deutsch als Sprache ausgewählt, finden Sie direkt in der Übersicht ein neues Diagnosefenster mit dem Titel „Google-Plattformen“. Im englischsprachigen Merchant Center nennt sich das Fenster „Surfaces across Google“. Darunter, ähnlich wie bei den bezahlten Shopping Ads, befindet sich eine Übersicht über den Status Ihrer Artikel.
In derselben Ansicht sollten Sie zudem ein Fenster mit wichtigen Ankündigungen finden.
Aktuell sind dies aber lediglich Vorbereitungen. Es befinden sich zu diesem Zeitpunkt (Stand 06.05.2020) zumindest noch keine kostenlosen Anzeigen unter dem Shopping Tab. Diese sind bisher noch mit dem „Anzeigen“-Tag versehen. Allerdings spricht all dies dafür, dass die kostenlosen Anzeigen im Google Shopping Tab auch sehr bald bei uns verfügbar sind.
Seit der Ankündigung kommen häufig folgende Fragen auf:
Als erstes: bitte loggen Sie sich jetzt nicht in Ihr Google Ads Konto ein und drücken auf „Kampagne pausieren“ bei Ihrer Shopping Kampagne. Erstens ist das System hierzulande noch nicht aktiv (Stand: 06.05.2020) und zweitens bezieht sich diese Änderung, wie eingangs erwähnt, nur auf den „Shopping Tab“ in der Google Suche.
Jetzt zu sagen „ich spar mir das Geld und setzte nur noch auf die kostenlosen Shoppinganzeigen“ kann zu signifikanten Umsatzrückgängen führen. Sehen Sie diese Änderung lieber als Chance, um weiter zu skalieren und einen weiteren Umsatzkanal zu erschließen – oder zumindest einen Teil des bisherigen Umsatzes vergünstigt zu erhalten. Sehen Sie es mal so: nur weil Sie in die Suchmaschinenoptimierung (SEO) investieren, verzichten Sie ja nicht auf die Suchmaschinenwerbung (SEA). Ähnlich ist das neue System einzuordnen. Organisches Shopping als Teil der Suchmaschinenoptimierung sollte das bezahlte Shopping sinnvoll ergänzen.
Was das Ganze für Sie als Händler jetzt konkret heißt? Wenn Sie jetzt bereits bezahlte Google Shopping Anzeigen schalten, werden Sie auch zukünftig dazu in der Lage sein, die kostenlosen Anzeigen zu nutzen.
Google möchte das Inventar bei Google Shopping erweitern und so die Shopping Anzeigen für Händler attraktiver machen, die bisher eventuell durch Kosten oder Prozesse abgeschreckt wurden. Daher können Sie beruhigt sein, wenn Sie bereits Google Shopping nutzen und Erfahrungen in diesem Bereich haben. Von diesen werden Sie auch in Zukunft im organischen Shopping Bereich weiterhin profitieren können.
Wir ziehen hier gerne die Parallelen zwischen SEA und SEO. Im bezahlten Bereich können wir Google sagen „Hey spiel mich zu diesem Begriff aus, ich gebe dir dafür X €.“ …natürlich nur laienhaft ausgedrückt. Dass das Ganze in der Praxis natürlich wesentlich komplizierter ist und hier mehr nötig ist, als Geld an Google zu überweisen, sollten die meisten von uns wissen.
Es soll lediglich verdeutlichen, dass wir bei SEA konkrete Messwerte und Zahlen haben, auf die wir uns stützen können. Im Bereich SEO sieht das jedoch anders aus. Wie qualifizieren wir uns hier? Richtig, durch hohe Qualität! Sprich: Welche Qualität haben unsere Daten? Im Falle Google Shopping ist also hauptsächlich die Qualität unseres Produktfeeds entscheidend, wie Google uns ausspielen und ranken wird.
Google will zwar das Inventar im Bereich Shopping vergrößern und möchte mehr Händler dazu bewegen, Ihre Produkte bei Google Shopping zu listen, allerdings heißt das nicht, wir können einfach alles an Google übergeben und hoffen, dass wir irgendwie in den organischen Suchergebnissen des Shopping Tabs landen.
Daher auch die Überschrift dieses Abschnitts. Wer in der Vergangenheit in die Datenqualität seines Produktfeeds investiert hat, wird zum Start des Programms eine deutlich bessere Ausgangsposition haben als Händler mit schlechteren Daten. Daher unser Tipp: Wenn Sie sich noch nie mit der Feedoptimierung auseinandergesetzt haben, sollten Sie spätestens jetzt damit anfangen. Aber auch Händler, die eventuell schon länger Google Shopping als Absatzkanal nutzen, sollten mit kritischem Auge auf Ihren Produktfeed schauen. Die Datenqualität wird wichtiger denn je, denn wir alle wissen: Solange etwas Geld kostet ist die Konkurrenz häufig überschaubar. Ist etwas kostenlos, wird es schnell voll.
Die wichtigen Faktoren, um ganz vorne mitzuspielen sind:
Hier lohnt es sich auf erfahrene SEA / SEO Agenturen zuzugehen. Denn diese sind neben der Optimierung von Product-Feeds ebenfalls erfahren in der Optimierung von Produktlandingpages. Und diese spielen aus vielerlei Hinsicht ebenfalls eine wichtige Rolle in der Zielerreichung im Online-Marketing. Neben Zeit und Nerven sparen Sie sich hier lange Optimierungszeiten am eigenen Feed und sichern sich direkt eine günstige Ausgangsposition zum Start.
Im Zuge der Umstellung hat Google eine Partnerschaft mit PayPal angekündigt. Diese ermöglicht es Händlern mit der Zahlungsoption PayPal, einen direkten Kauf bei Google zu aktivieren. Der Kunde bleibt direkt bei Google und besucht Ihren Online-Shop erst gar nicht.
Erfahrene Händler kennen dies bereits von Preissuchmaschinen wie idealo.de, bei der der Checkout direkt zwischen dem Portal und PayPal abgewickelt wird und der eigene Online Shop keine Rolle mehr spielt.
Für Händler mit alten Shopsystemen welche eventuell keine gute User Experience bieten oder eine hohe Abbruchquote im Checkout aufweisen, kann dies eine gute Möglichkeit sein, um die Absatzzahlen zu erhöhen. Bedenken Sie jedoch, dass damit die Abhängigkeit von Google steigt und der Kunde keinen direkten Kontakt mit Ihnen und Ihrer Marke mehr hat.
Die Umstellung ist von Google kein Akt der Nächstenliebe, sondern schlichtweg eine Reaktion auf den Markt. Google will sich mit diesen Maßnahmen wertvollen E-Commerce Traffic von Amazon zurückholen, da Amazon sich in den letzten Jahren mehr und mehr zum „Google für kaufaffines Publikum“ entwickelt hat.
Für Händler heißt das: Chancen nutzen! Denn dieser Machtkampf der Riesen wird Bewegung in den Markt bringen und birgt für jeden Händler die Möglichkeit, zusätzlichen Traffic und Umsätze zu genieren.
Jetzt lohnt es sich doppelt in die Feed Optimierung zu investieren! Am besten erledigt das eine gute Google Shopping Agentur für Sie!
Sie benötigen weitere Beratung oder Unterstützung bei der Optimierung Ihrer Shopping-Feeds? Als Google Shopping-Agentur stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Melden Sie sich jetzt für ein erstes und unverbindliches Gespräch!
Google verzichtet auf einen Teil der Einnahmen aus Google Shopping und bekommt durch das Freemium-Modell dafür eine große Zahl neuer Händler/Onlineshops. Diese Neukunden wollen durch das Lock-Angebot zunächst nur kostenlose Shopping-Anzeigen schalten, werden aber in das effektive Shopping-Universum eingeführt und konvertieren später auf zusätzliche, bezahlte PLAs. Außerdem stärken kostenlose Shopping Ergebnisse Googles Relevanz für Produktsuchen gegenüber Amazon und Ebay. So erhält Google perspektivisch einen Teil des transaktionalen Traffic dieser beiden Plattformen zurück.