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Erfolgreiches Amazon Produkt-Listing

15.07.2020 — 

Durch Amazon Listing Optimierung zu mehr Umsatz

Als Händler seine Produkte auf Amazon anzubieten, ist grundsätzlich nicht schwierig. Ein erfolgreicher Amazon Händler zu werden, erfordert jedoch ein wenig mehr als die Anmeldung und das Einstellen der eigenen Produkte. Amazon hat mittlerweile über 200 Millionen gelistete Produkte, es gibt rund 2,8 Millionen aktive Verkäufer und täglich kommen im Schnitt 3.300 neue Verkäufer hinzu. Die Konkurrenz ist also groß und es gilt, sich hier von der Masse abzuheben und die Aufmerksamkeit potenzieller Kunden auf sich zu lenken.

Wir zeigen Ihnen, worauf Sie bei der Einpflege Ihrer Produkte achten müssen, und erklären Ihnen, welche Rolle dabei der Produkttitel, die Bilder und die Produktbeschreibung spielen.

Weiße Supermarktregale mit Produkten ohne Eigenschaften

Wie steigern Sie Ihre Umsätze bei Amazon?

Wie eingangs erwähnt, kommt es auch beim Amazon Produkt-Listing darauf an, wie Ware angeboten und präsentiert wird. Niemand möchte ein eintöniges Einkaufserlebnis. Bei einem Markt mit einer hohen Produktvielfalt und einem dichten Händleraufkommen reicht es nicht, seine Produkte unüberlegt ins Regal zu stellen und zu hoffen, dass der Kunde zugreift und es kauft. Produktinformationen und ein ansprechendes Design der Verpackung sind essenziell, um bei Kunden einen guten Eindruck zu hinterlassen und letztendlich der Konkurrenz gegenüber bevorzugt zu werden. Wie im Geschäft muss ein Produkt auch bei Amazon gut deklariert sein und hochwertig wirken, damit sich Kunden für Sie entscheiden. Nachfolgend finden Sie alles, was Sie zu diesem Thema wissen müssen:

  1. Phasen der Projektplanung
  2. 80:20 Regel – diese 3 Punkte entscheiden zu 80% über deinen Erfolg bei Amazon
  3. Amazon Händler Tools – der Filter für den Produkt-Dschungel
  4. Fazit: Gutes Amazon Listing – Der Weg zum Erfolg
Notizen vor Computer zur Visualisierung des Planungsprozesses des Amazon Produkt Listings

Phasen der Projektplanung

Sollten Sie Amazon als neuen Absatzkanal etablieren wollen, ist es hilfreich, sich die Phasen der Projektplanung vor Augen zu führen: die Projektdefinition, die Projektplanung und die Projektdurchführung mit dem Controlling. Die finale Phase bildet daraufhin der Projektabschluss.

1. Projektdefinition

Im ersten Schritt sollten Sie sich mit einer Markt- und Machbarkeitsstudien auseinandersetzen, um zu möglichst realistischen Einschätzungen zu gelangen, ob eine Durchführung gelingen kann und inwiefern eine Listung überhaupt sinnvoll ist. Bei Amazon heißt das vor allem, die Wettbewerberdichte, Preise und Sättigung des Marktes realistisch zu beurteilen.

Außerdem empfiehlt es sich, eine erste kleine Keywordrecherche zu machen und entsprechende Suchvolumen zu prüfen. Ähnlich wie bei Google arbeitet bei Amazon ein Suchalgorithmus, der die Produkte nach entsprechenden Schlüsselbegriffen scannt und indexiert. Die Keywords können dabei sowohl im Produkttitel, in den Bullet-Points wie auch im Produkttext verwendet werden.

Wichtig: Ein sinnloses Aneinanderreihen von Keywords, um zu versuchen so den Suchalgorithmus zu überlisten, ist nicht zielführend, da zusätzlich die Relevanz des Textes entscheidend ist.

To Do List

2. Projektplanung

Nach erfolgreichem Abschluss der ersten Phase gehen Sie nun tiefer in die Planung. Dazu gehören unter anderem: Zeitplanung, Sortiments- und Preisplanung, Kalkulation von Margen, Gebühren, etc. In diesem Schritt sollten auch die Keywordrecherche und die Suchvolumen-Prüfung aus der vorherigen Phase entsprechend verfeinert werden.

3. Projektdurchführung und Controlling

Einer der wichtigsten Punkte neben Formalien wie Registrierung etc. ist das Amazon Listing. Auf diesen Punkt wird in diesem Artikel genauer eingegangen, um typische Fehler sowie Best Practices in puncto Amazon Listing aufzuzeigen. Im Folgenden stellen wir Ihnen die drei Hauptfaktoren im Listing vor: Produkttitel, Produktbilder und Bullet-Points. Verkaufs- und Produkttexte auf der Artikeldetailseite sind auch wichtig und sollten nicht vernachlässigt werden. Wird der Kunde nicht bereits durch Hauptbild und Produkttitel auf der Suchseite überzeugt, bekommt er Ihren liebevoll gestalteten Verkaufstext nie zu Gesicht.

4. (Projektabschluss)

Sie fragen sich bestimmt: „Warum ist dieser Punkt ausgeklammert?" Natürlich schließen Sie das Projekt der initialen Listung irgendwann ab, allerdings bedarf es einer fortlaufenden Optimierung und Analyse von Markt und Produkten (Eigen- und Konkurrenzprodukte), um bei Amazon dauerhaft rentabel zu arbeiten.

80:20 Regel – diese 3 Punkte entscheiden zu 80 % über deinen Erfolg bei Amazon

Die drei wichtigsten Faktoren des Produkt-Listings bei Amazon sind der Produkttitel, die Produktbilder und die Bullet-Points in der Produktbeschreibung. Insbesondere der Produkttitel und die Produktbilder spielen eine wichtige Rolle, da diese vom User zuerst gesehen werden. Überzeugt das Produkt hier nicht, klickt der User gar nicht erst und wird die Produktdetailseite mit den Informationen inklusive Bullet-Points nie zu Gesicht bekommen. Sämtliche Arbeit, die hier investiert wurde, verpufft im Nichts. Nachfolgend stellen wir Ihnen daher Best Practices zur Optimierung Ihres Amazon Listings vor:

1. Produkttitel: Best Practices

Nutzen Sie den Titel, um dem Kunden bereits auf der Suchergebnisseite die wichtigsten Informationen zu geben und ihn dazu zu bewegen, auf Ihr Produkt und nicht auf das Produkt der Konkurrenz zu klicken! Liefern Sie dem Kunden hierfür die wichtigsten Punkte bereits auf der Suchergebnisseite ohne, dass er überhaupt klicken muss. Ähnlich wie beim Turner, der scheinbar mühelos einen dreifachen Salto aus dem Stand vollführt, sieht das Ganze fertig präsentiert einfach aus. Ganz so einfach ist es aber dann leider doch nicht!

Marke, Menge und Variante sind recht eindeutig und die Keywords entnehmen Sie der Keywordrecherche. Aber wie identifizieren Sie am besten die Benefits und Keynotes? Zunächst haben Sie hier die Möglichkeit, eine Eigenprodukt-Analyse durchzuführen. Was kann ihr Produkt und welchen Mehrwert bietet dieses potenziellen Kunden? Im Anschluss empfehlen wir Ihnen, eine Konkurrenzanalyse durchzuführen. Das bedeutet nicht, dass wir uns einfach an den Titeln der direkten Konkurrenz- und Bestseller-Produkten bedienen. Das ist zwar auch eine Möglichkeit, allerdings wollen wir nicht genauso gut wie die Konkurrenz sein, sondern besser. Daher schauen wir uns die Produkte der Konkurrenz an und analysieren nicht nur den Titel der Produkte, sondern auch die Reviews und Fragen. Filtern Sie im Anschluss heraus, welche Fragen Kunden zu den Produkten der Konkurrenz haben und was bemängelt wird und nutzen Sie dies als Basis für Ihren perfekten Produkttitel.

Die wichtigsten Elemente bei dem Produkttitel auf einen Blick

  • Marke: Nennen Sie die Marke.
  • Keyword: Die Schlüsselwörter, die Sie durch die Keywordrecherche und den entsprechenden Suchvolumen als besonders relevant identifiziert haben.
  • Menge: Geben Sie die Menge im Titel an.
  • Focus Keyword: Verwenden Sie das Focus Keyword direkt nach der Marke.
  • Benefit: Stellen Sie die wichtigsten Merkmale des Produkts bereits im Titel heraus.
  • Keynote: Stellen Sie heraus, was Ihr Produkt besonders macht.
Beispiel Produkttitel Amazon Best Practice: „ESN Designer Whey Protein – 1000g – Vanilla – Eiweißpulver reich an essentiellen Aminosäuren (EAAs) – Sehr gut löslich – 33 Portionen – Made in Germany“

Beispiel: Proteinpulver

„ESN Designer Whey Protein – 1000g – Vanilla – Eiweißpulver reich an essentiellen Aminosäuren (EAAs) – Sehr gut löslich – 33 Portionen – Made in Germany“

Ein sehr gut gestalteter Produkttitel und nicht umsonst einer der Topseller inklusive „Amazon Choice“ Label und das in einem stark umkämpften Sortiment. Es gibt 3 Punkte im Titel, die durch eine gute Konkurrenzanalyse gestaltet wurden:

  • „Eiweißpulver reich an essentiellen Aminosäuren (EAAs)": Konkurrenzprodukte mit einer klaren Deklarierung und einem guten Aminosäure-Profil werden häufig gelobt und genau dieser Punkt in den Bewertungen hervorgehoben.
  • „Sehr gut löslich": Ein häufig bemängelter Faktor in Negativbewertungen.
  • „Made in Germany": Eine häufige Frage bei Konkurrenzprodukten und gerade bei Nahrungsmitteln ein wichtiger Faktor.

Konkret: Wir können anhand von Fragen, negativen und positiven Bewertungen zu Konkurrenz-Produkten Teile unseres Produkttitels optimieren. Allerdings: Wählen Sie nur Dinge, welche Ihr Produkt auch einhält.

2. Produktbilder: Best Practices

Neben der Qualität ist auch die Quantität entscheidend. Es können bis zu 8 Bilder (1 Hauptbild und 7 zusätzliche Bilder) genutzt werden. Sofern diese sinnvoll und hochwertig sind, sollten diese auch verwendet werden. Wichtig: Alle Bilder sollten hochwertig sein. Ähnlich wie bei Dating-Apps misst der Kunde am schlechtesten Bild. Ein schlechtes Bild kann den Eindruck von 5 guten Bildern zerstören.

  • Marke: Markennamen sollten prominent im Hauptbild erscheinen, um für einen optimalen Wiedererkennungswert zu sorgen.
  • Vorteile des Produkts: Die Bilder dienen der Visualisierung der Produktvorteile. Erst nach der Sichtung der Produktbilder und des Titels widmen sich die meisten Kunden den Bullet Points oder der Produktbeschreibung.
  • Produktvariante: Features, die das Produkt von anderen Artikeln der gleichen Marke und Produktart unterscheiden (z. B. Geschmack oder Farbe), sollten klar ersichtlich sein.
  • Wie viel ist enthalten: Mengenangaben, wie die Anzahl der enthaltenen Produkte oder die Füllmenge sollten Kunden schnell erfassen können.
  • Qualität: Verwenden Sie nur hochwertige Bilder! Verzichten Sie lieber auf Bilder, als minderwertige oder schlechte Bilder zu verwenden!

Grundsatz: Kunden bewerten immer anhand des schlechtesten Bildes.

3. Bullet Points: Best Practices

Obwohl die Bullet Points sehr produktindividuell und weniger entscheidend als Bilder und Titel sind, sollten sie nicht vernachlässigt werden. Greifen Sie hier auf die wichtigen Teile des Titels zurück und erläutern Sie diese noch weiter.

Ein weiterer Punkt fällt zudem der Konkurrenzanalyse und Keywordrecherche zu. Hier sollte analysiert werden, was die Konkurrenz herausstellt. Ziehen Sie daraus eventuelle Parallelen. Besonders praktisch ist es, wenn Sie sorgfältig für den Titel recherchiert und mehr Material haben, als Sie im Titel unterbringen können. Die Recherche war nicht umsonst. Die Bullet Points sind der perfekte Ort, um diese Zusatzinformationen aus Konkurrenz-, Marktanalyse und Keywordrecherche zu platzieren.

Smartphonedisplay mit Amazon-App

Amazon Händler Tools – der Filter für den Produkt-Dschungel

Amazon ist sehr groß. Daher gibt es am Markt zahlreiche Tools, die einem die Arbeit sehr erleichtern können. Zahlreiche Anbieter stellen Ihren Service mit unterschiedlichem Umfang und Funktionen in verschiedenen Preisklassen zur Verfügung.

Warum Sie hier keine Pro- und Kontra-Liste der verschiedenen Tools am Markt finden? Außer dem, dass es bereits zahlreiche Listen im Internet gibt, hat das verschiedene Gründe:

  1. Der Umfang des Tools richtet sich nach Ihrem Bedarf.
  2. Ein Händler, der Amazon als primären Absatzkanal nutzen will, sollte in ein Tool mit mehreren Funktionen investieren, als ein Händler, der Amazon nur als Zusatzgeschäft nutzt.
  3. Handhabung und Nutzerfreundlichkeit ist subjektiv. Wie auch beim Betriebsystem Windows oder Mac, hat hier jeder User seine eigene Präferenz. Jeder Windows Nutzer, der sich vor einen Mac setzt, wird die Oberfläche und Bedienung als unfassbar kompliziert empfinden und umgekehrt.

Daher: Informieren Sie sich und testen Sie verschiedene Tools am Markt. Viele Tools haben eine kostenlose Testphase, in der Sie das Tool und die Funktionen auf Herz und Nieren prüfen können.

Wir nutzen im Agenturalltag gerne Helium 10, um damit zahlreiche Amazon-Vendoren und Seller zu betreuen. Helium 10 ist jedoch ein Tool, mit zahlreichen Modulen, wodurch neben Produktoptimierungen, Analysen und Recherchen auch das Ranking, die Keywords und die Suchvolumen der Produkte überwacht werden können. Zudem können direkt im Tool Keywords hinterlegt werden. Beim Verfassen der Produkttexte, Bullet-Points und des Produkttitels kann sehr einfach geprüft werden, ob diese ausreichend verwendet werden, um dem Amazon Suchalgorithmus die richtigen Informationen zu geben.

Fazit: Gutes Amazon Listing – Der Weg zum Erfolg

Egal ob Amazon oder der eigene Webshop – die Landschaft im E-Commerce ist schon lange kein Dorf mehr, sondern eine ausgewachsene Stadt: hier heißt es mit guter Produktdarstellung zu punkten. Anders als im Dorf, in dem es ein bis zwei Geschäfte gibt, muss in der Großstadt des E-Commerce das Angebot auf den ersten Blick überzeugen.

Ein ausgereiftes und optimiertes Produkt-Listing ist neben einer guten Marktanalyse der wichtigste Schritt zum Erfolg. In diesem Bereich heißt es wie so oft „Übung macht den Meister“. Wenn Sie frisch bei Amazon starten, werden Sie vermutlich nicht sofort ein perfektes Produkt entwerfen. Es wird Ihnen jedoch zunehmend leichter fallen und jedes Produkt dient hier auch als Lehrstück zum Meistergrad.

Sollten Sie schon bei Amazon als Händler gelistet sein und ein gewisses Produktportfolio haben, können Sie eventuell anhand der hier gezeigten „Best Practices“ Ihr Angebot erweitern und optimieren und so die Umsätze merklich steigern.

Dayana Jeismann

Sie benötigen Hilfe bei der Amazon Listing Optimierung?

Wir hoffen, dass Sie ein paar Tipps und Tricks mitnehmen konnten, die Sie bei der Optimierung Ihres Amazon Listings weiter nach vorne bringen. Sollten Sie noch Fragen haben, oder Unterstützung als Amazon Händler brauchen, melden Sie sich jetzt für ein erstes unverbindliches Gespräch!