E-Commerce

In den letzten Jahrzehnten hat sich der Internethandel zu einem der wichtigsten Vertriebskanäle vieler Unternehmen diverser Branchen entwickelt. Kunden können bequem zu Hause von der Couch aus Einkäufe diverser Natur tätigen und sich von Kleidung über Gebrauchsgegenstände bis hin zu Lebensmitteln alle Bereiche des täglichen Bedarfs direkt vor die Tür liefern lassen. Während Kunden also von Komfort sowie einem geringen Zeitaufwand profitieren, genießen Unternehmen digital abgewickelte Geschäftsprozesse und somit betriebswirtschaftliche Vorteile. Automatisierte Kaufprozesse, dadurch sinkende Transaktionskosten sowie die Integration sogenannter ERP- und Warenwirtschaftssysteme minimieren den Aufwand ganzer Geschäftsprozesse und sorgen für eine höhere Kundenzufriedenheit.

Aber was ist E-Commerce genau? Welche Formen gibt es und welche Vor- und Nachteile bringt der Onlinehandel Unternehmen? Welche Bedeutung haben Suchmaschinenmarketing und Suchmaschinenoptimierung?

E-Commerce: Begrifflichkeit & Bedeutung

Der Begriff E-Commerce leitet sich vom englischen Wort Electronic Commerce ab und bedeutet so viel wie Elektronischer-Handel bzw. Internethandel. Unter E-Commerce versteht man alle kommerziellen Transaktionen zwischen Händlern und Nutzern, die über das Internet stattfinden. Dabei umfasst der Begriff den kompletten Kaufprozess. E-Commerce ist daher als Teilbereich des E-Business anzusiedeln. Insbesondere Online-Shopping hat sich im letzten Jahrzehnt zu einer besonders beliebten Variante des E-Commerce herauskristallisiert und ist gerade im B2C-Bereich sehr beliebt. Aber auch das Angebot digitaler Dienstleistungen wie Onlinebanking oder auch Onlinemarketing fällt unter den Begriff E-Commerce. Für Unternehmen und Kunden gleichermaßen ist der Handel über das World Wide Web mittlerweile Normalität. Seit der Jahrtausendwende hat sich der Umsatz im Bereich B2C in Deutschland von 1,1 Milliarden Euro auf 86,7 Milliarden im Jahr 2021 nahezu linear gesteigert. Ein wesentliches Merkmal von E-Commerce ist die Automatisierung diverser Prozesse. Während Unternehmen diese zu Optimierungszwecken von Kaufprozessen oder ganzer Geschäftsprozesse nutzen, profitieren auch Kunden von dem digitalen Angebot.

Obwohl einige Verfechter des stationären Handels im Internethandel eine Bedrohung für physische Ladengeschäfte sehen, kann dieser den Einzelhandel durchaus unterstützen. Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie konnten viele Unternehmen, die zuvor ausschließlich auf den stationären Verkauf Ihrer Produkte gesetzt haben, auch in Zeiten von Lockdown weiter funktionieren. Der Stellungswert des Online-Handels wurde noch einmal deutlich auf ein neues Level gebracht und verzeichnet seitdem zusätzlich einen Zuwachs an Kunden älterer Generationen.

Wie funktioniert E-Commerce?

Basis für einen funktionierenden E-Commerce ist eine Plattform, auf der den Kunden Produkte und Dienstleistungen angeboten werden. Über ein digitales System – entweder ein eigenes Shopsystem oder aber einen digitalen Marktplatz – können potenzielle Kunden auf die Produkte oder Dienstleistungen eines Anbieters zugreifen, bereitgestellte Informationen erhalten und die gewünschte Leistung in den Warenkorb legen. Durch die Integration eines Bezahlsystems kann ein Kauf zu jeder Zeit getätigt werden. Die Anbindung eines ERP- oder Warenwirtschaftssystems sorgt für eine automatische Aktualisierung von Warenbeständen. Eine Bestellbestätigung wird ebenfalls automatisch versendet.

Formen von E-Commerce

Unternehmen können Ihre Produkte und Services über verschiedene Wege online vertreiben.

Eigener Webshop

Für den digitalen Handelsverkehr greifen insbesondere spezialisierte Onlinehändler auf einen eigenen Online-Shop zurück. Diese werden auf der Basis von Shopsystemen, die oftmals an ein Warenwirtschaftssystem zur automatischen Aktualisierung der Lagerbestände angebunden sind, betrieben. Während Unternehmen beim Vertrieb über Marktplätze lediglich zeitliche Aufwände für das Einstellen von Produkten haben, ist ein eigener Shop auch mit einem nicht irrelevanten finanziellen Aufwand zu Erstellung und Instandhaltung verbunden.

Digitale Marktplätze

Wer online verkaufen möchte, der muss nicht zwingend einen eigenen Onlineshop betreiben. Bekannte Marktplätze wie Amazon, eBay & Co. bieten Onlinehändlern die Möglichkeit, ihre Produkte ohne viel Aufwand über externe Webshops zu vertreiben. Hier profitieren Sie insbesondere von der Reichweite dieser Portale. Nachteile sind, dass Sie Ihre Marke nicht uneingeschränkt transportieren können, vom Marktplatz abhängig sind und Provisionen abgeben müssen.

Shop & Marktplatz

Bei den meisten Onlinehändlern bewährt hat sich eine gute Mischung aus eigenem Webshop und dem Vertrieb über Marktplätze. So können Sie Ihre Reichweite über diverse Verkaufskanäle ausweiten und Kundenbedürfnisse ideal abdecken. Dieses Modell ist unter dem Begriff „Omnichannel“ bekannt.

Rechtslage im E-Commerce

Der Betreiber eines jeden Onlineshops ist rechtlich dazu angehalten, bestimmte Informationen öffentlich in seinem Shop zugänglich zu machen und seinen Kunden bestimmte Rechte einzuräumen. So ist gemäß § 355 BGB die Information über das 14-tägige Widerrufsrecht schriftlich zu hinterlegen. Neben der Widerrufsbelehrung müssen Betreiber u.a. folgende Informationen veröffentlichen:

  • Impressum
  • Datenschutzerklärung
  • AGBs (freiwillig)
  • Rechtskonforme Handlungsaufforderungen
  • Korrekte Preisangabe inkl. Angabe von Umsatzsteuer & Versandkosten
  • Verfügbarkeit von Produkten

Shopsysteme: die Basis für den digitalen Handelsverkehr

Wer seinen eigenen Shop betreibt wird vor die Wahl eines geeigneten Shopsystems gestellt. Von einem bedienungsfreundlichen Backend für die Pflege von Kunden- und Produktdaten bis hin zur Bereitstellung von Analysen hat ein Shopsystem diverse Funktionalitäten und übernimmt Geschäftsprozesse:

  • Datenpflege & Verwaltung von Kunden-& Produktdaten
  • Verwaltung von Bestellungen & Versand
  • Diverse Bezahl- & Versandmethoden
  • Buchhaltung
  • Datenanalysen
  • Marketingmöglichkeiten, wie bspw. Newsletterversand

Über Schnittstellen zu einem elektronischen Warenwirtschaftssystem werden Bestellungen verbucht und der Lagerbestand entsprechend angepasst.

Arten von Shopsystemen

Erweiterung des CMS: Diverse Content Management Systeme, mit denen Websites erstellt und betrieben werden, bieten die Möglichkeit, die eigene Website um weitere Funktionalitäten, u.a. um einen Webshop zu erweitern. Die Integration erfolgt dabei zumeist über den Kauf oder die Installation eines entsprechenden Plugins. Je nach CMS wird dieses Plugin auch kostenlos angeboten.

Software-as-a-Service: Eine einfache und flexible Möglichkeit zum Betreiben des eigenen Webshops ist die monatliche Miete eines cloudbasierten Shopanbieters. Diese verfügen in der Regel über ein praktisches und leicht bedienbares Baukastensystem und ermöglichen eine einfache Handhabung des eigenen Webshops. Das Hosting ist bei manchen Anbietern in der monatlichen Beitragszahlung inkludiert. Bei anderen Anbietern muss dieses zusätzlich organisiert und gezahlt werden. Der Nachteil: Bei SaaS handelt es sich um eine standardisierte Lösung. Anpassungen und individuelle Funktionalitäten sind nur im vorgegebenen Rahmen möglich.

On-Premises: Mit einer einmaligen Lizenz einer On-Premise-Software haben Sie die Möglichkeit, Ihren Shop nach Belieben individuell zusammenzustellen. Das Hosting liegt dabei zumeist auf den eigenen Servern. Diese Lösung ist deutlich kostenintensiver und eignet sich in erster Linie für größere Unternehmen. Da der Aufwand zur technischen Instandhaltung sowie die Bedienung oftmals recht hoch sind, greifen viele Unternehmen auf die Unterstützung einer E-Commerce Agentur zurück. Wer über Programmierkenntnisse verfügt, fährt mit lizenzfreien Systemen am besten. Lösungen wie Shopware erlauben eine individuelle Gestaltung von Backend und Frontend sowie Einbindungen von Funktionalitäten.

Bezahlsysteme für maximale Kundenzufriedenheit

Der internetbasierte Vertrieb von Produkten und Dienstleistungen erfordert andere Bezahlsysteme als jene, die im physischen Ladengeschäft verwendet werden. Je nach verwendetem Shopsystem und gewähltem Bezahlsystem können Onlinehändler ihren Kunden von der Bezahlung per Kreditkarte über den Rechnungskauf über PayPal bis hin zu Online-Überweisungen wie giropay oder Sofortüberweisung jede Zahlungsart anbieten. Shopsysteme verfügen über Schnittstellen, an die externe Zahlungsanbieter einfach angeknüpft werden können. Dabei werden von Kunden digitale Bezahlsysteme dem Kauf auf Rechnung vorgezogen oder Rechnungskäufe über andere Anbieter abgewickelt. Außerdem können Unternehmen ihren Kunden die Möglichkeit geben, in Raten zu zahlen.

Die Vor- und Nachteile von E-Commerce

Automatisierte Geschäftsprozesse für mehr Kundenzufriedenheit & betriebswirtschaftliche Vorteile

Unterscheidet sich ein Unternehmen über den reinen oder zusätzlichen Vertrieb über das Internet, so profitiert es von diversen betriebswirtschaftlichen Vorteilen.

  • Rund um die Uhr geöffnet: Durch E-Commerce können Kunden immer dann einkaufen, wenn es ihnen am besten passt – im Internet existieren keine Öffnungszeiten.
  • Schnelle Abwicklung von Kaufprozesse: Automatisierte Geschäftsprozesse führen zu einer schnelleren Bearbeitung von Bestellungen ohne Verzögerung und folglich zu effizienteren Verkaufsprozessen.
  • Vielfältige Bezahlsysteme: Der Einsatz von Bezahlsystemen ermöglicht es Kunden, die von ihnen bevorzugte Arzt der Zahlung auszuwählen.
  • Standortunabhängiger Vertrieb: E-Commerce ermöglicht Unternehmen, ihr Angebot großflächig zu vertreiben und neue Märkte zu erschließen. Der Internethandel eliminiert die Notwendigkeit physischer Ladengeschäfte. Es besteht keine Abhängigkeit von bestimmten Kundeneinzugsgebieten mehr.
  • Niedrige Transaktionskosten: Wer komplett oder überwiegend auf den Online-Verkauf setzt, kann deutlich Kosten sparen. Hohe Transaktionskosten, die durch Personalanstellung für die Prüfung des Warenbestands und ggf. Miete oder Unterhalt für stationäre Ladengeschäfte anfallen, werden durch beispielsweise den Einsatz von Warenwirtschaftssystemen gesenkt.
  • Effizientes Marketing: Mit Suchmaschinenmarketing wie Paid Ads oder Suchmaschinenoptimierung können Produkte direkt beworben und vom Kunden unmittelbar in nur wenigen Klicks gekauft werden.
  • Schnelle Reaktionszeit: Durch Chatfunktion, der Kontaktaufnahme per E-Mail usw. wird Kunden die Hürde der persönlichen Kontaktaufnahme bei Fragen genommen und tragen zur Kundenzufriedenheit bei.

Nachteile: digitaler Handelsverkehr mit Aufwand

Trotz diverser Vorteile, bringt E-Commerce einige Nachteile mit sich:

  • Wegfall persönlicher Beratung: Während in Ladengeschäfte Kunden öfter beraten werden, fällt im E-Commerce eine persönliche Kundenansprache oftmals weg.
  • Hoher Konkurrenz- & Preisdruck: Der Wettbewerb im E-Commerce ist höher als im physischen Handel. Suchmaschinenmarketing ist daher unabdinglich und auch bei der Preisgestaltung muss die Konkurrenz stets mit analysiert werden.
  • Aufwändige Einrichtung: Der Start im E-Commerce ist nicht einfach. Die Erstellung eines Shops ist alles andere als kostengünstig und nimmt viel Zeit in Anspruch. Der Zeitpunkt für die Integration sollte daher gut durchdacht sein.

Die Rolle von Suchmaschinenmarketing im E-Commerce

Damit potenzielle Kunden auf Ihren Shop aufmerksam werden, muss dieser auch beworben werden. Der Wettbewerb ist im Internethandel je nach Branche sehr stark und erfordert das Ergreifen von Werbemaßnahmen, um auf die eigenen Leistungen aufmerksam zu machen. Unabdingbar ist dafür das Suchmaschinenmarketing. Mit bezahlten Werbeanzeigen über Google Ads und Bing Ads und ggf. Social Ads können Unternehmen konkrete Produkte und Services bewerben und mit individueller Kundenansprache Interessenten auf den eigenen Webshop aufmerksam machen. Auch mit organischen Maßnahmen wie der Suchmaschinenoptimierung können Sie Ihren Webshop-Traffic steigern und durch verbesserte Rankings Ihres Shops bzw. einzelner Shopprodukte für zunehmenden Conversions sorgen. Als SEO Agentur und Amazon SEO Agentur sowie Google Ads Agentur stehen wir Ihnen dabei mit unserer geballten Expertise zur Verfügung.

Fazit: Was ist E-Commerce?

Die Ergänzung und partielle Ablösung des stationären Handels durch den Online-Handel ist nicht mehr wegzudenken. Käufe können rund um die Uhr und bequem von überall dort, wo es Internetempfang gibt, getätigt werden und tragen somit erheblich zu Befriedigung der Kundenbedürfnisse und folglich einer höheren Kundenzufriedenheit bei. Auch aus der Sicht von Shop-Betreibern stellt E-Commerce eine beliebte Ergänzung zum stationären Verkauf dar und auch reine Onlinehändler haben sich in den letzten Jahren auf dem Markt angesiedelt. Die Erschließung weiterer Märkte, Reduzierung von Transaktionskosten, Beschleunigung von Kaufprozessen und Verbesserung von Verkaufsprozessen und Geschäftsprozessen ist erheblich und stellt somit eine Chance für jedes Unternehmen beinah jeder Branche in B2C-Geschäftsbeziehungen dar. Auch im B2B-Bereich findet der digitale Handelsverkehr immer mehr Anklang.

Unternehmen haben die Möglichkeit, Ihre Leistungen über digitale Marktplätze wie eBay, Amazon & Co. zu vertreiben oder aber einen eigenen Webshop einzurichten. Bei der Wahl der richtigen Shoplösung sollte bedacht werden, ob individuelle Funktionalitäten gewünscht sind. Da die Einrichtung eines E-Commerce-Shops sehr aufwändig ist, lohnt es sich, professionelle Hilfe einer Digitalagentur oder Werbeagentur zu ersuchen.