Ein Relaunch beschreibt die umfassende Überarbeitung oder Neuausrichtung eines bestehenden Produkts, einer Marke oder insbesondere einer Website. Ziel ist es, durch verbesserte Funktionalität, ein moderneres Erscheinungsbild oder eine angepasste Strategie sowohl die Wahrnehmung als auch die Leistung eines Angebots zu optimieren – sei es im Hinblick auf Nutzerfreundlichkeit, Markenimage oder Suchmaschinen-Rankings.

Was bedeutet „Relaunch“?

Der Begriff setzt sich aus dem englischen „Re-“ (für „neu“ oder „wieder“) und „Launch“ („Einführung“) zusammen und steht somit sinngemäß für eine Wiedereinführung in überarbeiteter Form. Während ein Launch den Start eines völlig neuen Projekts bezeichnet, bezieht sich der Relaunch explizit auf die Neugestaltung oder Weiterentwicklung eines bestehenden Systems – mit dem Ziel, es moderner, leistungsfähiger oder markenkonformer zu machen.

Das Wichtigste zum Relaunch in Kürze

  • Ein Relaunch ist die umfassende Überarbeitung einer bestehenden Website in Technik, Design, Inhalt oder Strategie.

  • Er wird nötig, wenn die Seite veraltet ist, SEO-Ergebnisse nachlassen oder sich Zielgruppen und Markenauftritt ändern.

  • Ein Relaunch umfasst meist neues Design, optimierte Seitenstruktur, bessere Ladezeiten und mobilfreundliche Darstellung.

  • SEO sollte von Anfang an berücksichtigt werden – inklusive Keyword-Mapping, Weiterleitungen und Content-Migration.

  • Häufige Fehler sind fehlende Redirects, ungenutztes Tracking oder eine Planung ohne Fokus auf Nutzerbedürfnisse.

  • Wer den Relaunch ganzheitlich plant, steigert Sichtbarkeit, Nutzererlebnis und Conversion langfristig.

Welche Arten von Relaunchs gibt es?

Ein Relaunch ist nicht gleich Relaunch – je nach Zielsetzung, Umfang und Ausgangssituation lassen sich verschiedene Arten von Relaunches unterscheiden. Diese greifen unterschiedliche Ebenen einer Website oder Marke an und erfordern jeweils spezielle Herangehensweisen und Kompetenzen.

1. Technischer Relaunch

Der technische Relaunch umfasst die Überarbeitung der Systemarchitektur und der technischen Basis einer Website. Ziel ist es meist, die Performance, Sicherheit oder Wartbarkeit zu verbessern. Typische Maßnahmen sind:

  • Wechsel auf ein neues Content-Management-System (CMS)

  • Migration auf ein performanteres Hosting

  • Verbesserung der Core Web Vitals (z. B. Ladezeiten, Interaktivität)

  • Einführung moderner Webtechnologien (z. B. Headless-Architekturen, Progressive Web Apps)

  • DSGVO-konforme Anpassungen

Ein technischer Relaunch bleibt im Design oft unverändert, hat jedoch tiefgreifende Auswirkungen auf SEO, Struktur und Nutzererfahrung.

2. Design-Relaunch

Beim Design-Relaunch wird das visuelle Erscheinungsbild der Website vollständig überarbeitet. Im Mittelpunkt stehen hier Usability, Ästhetik und User Experience (UX). Typische Elemente sind:

  • Modernisierung des Screendesigns (z. B. responsives Layout, mobile First)

  • neue Farbwelten, Typografie oder Bildsprache

  • verbesserte Benutzerführung durch intuitive Navigation

  • Barrierefreiheit und Conversion-optimiertes Design

Ein Design-Relaunch kann auch ein Rebranding unterstützen, ohne dass sich Inhalte oder Technik grundlegend verändern.

3. Inhaltlicher Relaunch

Der inhaltliche Relaunch fokussiert sich auf Text-, Medien- und Informationsstruktur der Website. Häufig geht er mit einer neuen Content-Strategie einher, etwa bei:

  • SEO-Neuausrichtung auf relevante Keywords und Themencluster

  • Optimierung oder Neuerstellung von Texten

  • Eliminierung von veraltetem oder Duplicate Content

  • Integration von multimedialen Inhalten (Videos, Infografiken, interaktive Elemente)

Besonders für die Sichtbarkeit in Suchmaschinen ist ein sauber geplanter Content-Relaunch entscheidend – idealerweise mit begleitendem SEO-Audit.

4. Strategischer Relaunch

Ein strategischer Relaunch ist die umfassendste Form der Neuausrichtung. Er betrifft nicht nur Design oder Technik, sondern stellt die gesamte Positionierung, Markenbotschaft und Zielgruppenansprache infrage. Typische Szenarien:

  • Unternehmen verändert Marktposition oder Geschäftsmodell

  • Ansprache neuer Zielgruppen (z. B. B2C statt B2B)

  • Einführung einer neuen Markenidentität (Logo, Tonalität, Vision)

  • umfassende Conversion-Optimierung (z. B. neue Funnels, Call-to-Actions)

Ein strategischer Relaunch sollte durch eine fundierte Markenanalyse und Zielgruppenrecherche vorbereitet werden und betrifft meist mehrere Unternehmensbereiche – von Marketing über IT bis hin zur Geschäftsführung.

Wann ist ein Website-Relaunch sinnvoll?

Ein Relaunch ist oft die Konsequenz aus technischen Schwächen, veränderter Zielsetzung oder neuen Anforderungen. Die häufigsten Auslöser im Überblick:

Veraltete Technik oder Design

Technische Defizite, veraltete Frameworks oder ein überholtes Erscheinungsbild wirken unprofessionell und behindern Erweiterungen oder Sicherheitsupdates.

Schlechte SEO-Performance

Sinkende Sichtbarkeit, lange Ladezeiten oder unstrukturierte Inhalte sind klare Signale. Ein Relaunch schafft die Basis für bessere Rankings.

Fehlende Mobile-Optimierung

Ohne responsives Design verlieren Unternehmen mobile Nutzer – und damit potenzielle Kunden. Mobile First ist heute Standard.

Neue Produkte oder Zielgruppen

Ein erweitertes Angebot oder veränderte Zielgruppen erfordern neue Inhalte, Ansprache und Nutzerführung.

Änderungen in der Markenstrategie

Ein Rebranding oder eine neue Markenpositionierung muss sich auch digital widerspiegeln – und erfordert meist ein durchdachtes Relaunch-Konzept.

Wie läuft ein Website-Relaunch ab?

Ein erfolgreicher Relaunch folgt einem klaren Ablauf. Die einzelnen Phasen greifen ineinander und sorgen dafür, dass Technik, Design, Inhalte und SEO optimal zusammenspielen.

1. Analyse & Planung

Am Anfang steht die Bestandsaufnahme: Was funktioniert, was nicht? Wichtige Schritte sind die Definition von Zielen und KPIs, die Auswertung der bestehenden Website sowie die Festlegung des Projektumfangs.

2. Konzeption & Struktur

Hier entstehen Sitemap, Navigationslogik und Seitenstruktur. Inhalte werden geplant, Wireframes dienen als visuelle Blaupausen für spätere Layouts.

3. Design & Technik

Die Website erhält ein neues visuelles Konzept und wird technisch umgesetzt – responsiv, barrierefrei und performanceorientiert. Diese Phase umfasst auch Usability-Tests und Qualitätskontrollen.

4. SEO-Vorbereitung

Suchmaschinenfreundlichkeit ist Pflicht: Redirect-Konzepte (301), saubere Meta-Daten, strukturiertes Markup und Crawling-Tests gehören ebenso dazu wie die Vermeidung von Duplicate Content.

5. Livegang & Monitoring

Nach dem Launch folgt die kontinuierliche Überwachung: Funktionieren Tracking, Weiterleitungen und Ladezeiten? Frühzeitiges Monitoring hilft, Fehler schnell zu erkennen und Rankings zu stabilisieren.

Welche Fehler kommen häufig vor bei einem Relaunch?

Ein Relaunch bietet große Chancen – birgt aber auch Risiken. Wer zentrale Punkte vernachlässigt, riskiert Rankingverluste, Usability-Probleme oder fehlerhafte Daten. Die häufigsten Stolpersteine im Überblick:

Fehlende Weiterleitungen (404-Fehler)

Wird die alte URL-Struktur nicht sauber auf neue Seiten weitergeleitet, entstehen tote Links – ein schlechtes Signal für Nutzer und Suchmaschinen.

Sichtbarkeitsverluste

Ohne saubere SEO-Vorbereitung kann ein Relaunch zu massiven Ranking-Einbrüchen führen. Besonders kritisch: falsche URL-Strategien, fehlende Keywords oder gelöschte Inhalte.

Nutzerbedürfnisse ignoriert

Ein Relaunch, der sich nur an internen Vorstellungen orientiert, verfehlt oft die Erwartungen der Zielgruppe. UX und Nutzerführung müssen im Zentrum stehen.

Fehlende SEO-Integration

SEO sollte von Anfang an mitgedacht werden – nicht erst kurz vor dem Livegang. Technische, strukturelle und inhaltliche Maßnahmen müssen abgestimmt sein.

Kein Tracking eingerichtet

Fehlen Webanalyse-Tools wie Google Analytics oder ein funktionierendes Tag-Management, bleibt der Erfolg des Relaunchs nicht messbar – und Optimierungspotenzial ungenutzt.

Welche Rolle spielt SEO beim Relaunch?

Ein Website-Relaunch ohne durchdachte SEO-Strategie kann zu erheblichen Sichtbarkeitsverlusten führen. Damit Rankings erhalten bleiben – oder sogar steigen – sollten Suchmaschinenanforderungen von Anfang an berücksichtigt werden.

Keyword-Mapping & Struktur

Alle bestehenden und neuen Seiten benötigen ein sauberes Keyword-Mapping. Inhalte werden gezielt nach Suchintention ausgerichtet, die neue Seitenstruktur folgt einer klaren, logischen Hierarchie.

Redirect-Planung

Alte URLs dürfen nicht ins Leere führen. Ein 301-Weiterleitungskonzept stellt sicher, dass Suchmaschinen und Nutzer auf die passenden neuen Seiten gelangen – essenziell für Ranking-Erhalt.

Content-Migration ohne Duplicate Content

Beim Übertragen von Inhalten sollte doppelte Indexierung vermieden werden. Jeder Inhalt braucht eine eindeutige Ziel-URL – angepasst an die neue Struktur und Suchintention.

Monitoring & technische Kontrolle

Nach dem Go-Live ist aktives SEO-Monitoring Pflicht. Tools wie die Google Search Console oder Screaming Frog helfen dabei, Fehler zu identifizieren und Performance-Daten auszuwerten.

Relaunch-Checkliste

Ein Website-Relaunch ist ein komplexes Projekt mit vielen Stellschrauben. Diese kompakte Checkliste hilft dabei, den Überblick zu behalten und typische Fehler zu vermeiden – vor, während und nach dem Livegang.

Vor dem Relaunch

✅ Vollständiges Backup der bestehenden Website erstellen

✅ Redirect-Plan für alte URLs definieren (301-Weiterleitungen)

Content-Inventur & Abgleich mit neuen Inhalten durchführen

✅ Keyword-Mapping und SEO-Ziele festlegen

✅ Tracking & Tag-Management vorbereiten

Während des Relaunchs

✅ Funktions- & Usability-Tests auf allen Endgeräten

✅ SSL-Zertifikat aktiv & korrekt eingebunden

✅ Ladezeiten prüfen & ggf. Ressourcen optimieren

✅ Core Web Vitals im Blick behalten

✅ Interne Verlinkung und Navigation testen

Nach dem Relaunch

✅ Weiterleitungen kontrollieren (z. B. mit Screaming Frog)

✅ Rankings und Sichtbarkeit beobachten (z. B. mit Search Console)

✅ Fehlerseiten, Broken Links und Duplicate Content prüfen

✅ Analytics & Conversions validieren

✅ Regelmäßiges Monitoring und Nachjustieren einplanen

Fazit: So geht ein Relaunch!

Ein Website-Relaunch ist weit mehr als ein frisches Design oder ein technisches Upgrade – er ist eine strategische Chance, um die eigene Onlinepräsenz auf ein neues Level zu heben. Wer den Relaunch ganzheitlich plant und umsetzt, kann Usability, Sichtbarkeit und Conversion-Potenziale nachhaltig verbessern.

Entscheidend ist dabei die enge Verzahnung von Technik, Inhalt, Design und SEO – nur wenn alle Bereiche abgestimmt ineinandergreifen, entfaltet der Relaunch seine volle Wirkung.

Ob technische Modernisierung, Markenanpassung oder Content-Neuausrichtung: Ein Relaunch lohnt sich – wenn er gut vorbereitet ist.