Retargeting
Retargeting (auch Remarketing genannt) ist eine Form des Online-Marketings, bei der Nutzer, die bereits eine Website besucht oder ein Produkt angesehen haben, durch gezielte Werbung erneut angesprochen werden. Ziel ist es, sie zurückzuführen und eine Conversion – wie Kauf, Anfrage oder Registrierung – zu erreichen.
Das Prinzip: Wer z. B. einen Warenkorb abbricht, erhält später Anzeigen für genau diese Produkte. So werden Interessierte zurückgeführt, um den Kauf abzuschließen. Da Nutzer, die bereits eine Website besucht haben, eine höhere Kaufwahrscheinlichkeit besitzen, gilt Retargeting als besonders effizient – nicht nur für Conversion-Kampagnen, sondern auch für Branding.
Das Wichtigste zum Retargeting in Kürze:
Form des Online-Marketings, auch Remarketing genannt
Spricht Nutzer erneut an, die bereits Interesse gezeigt haben
Technisch über Cookies oder Pixel gesteuert
Vorteile: höhere Conversion-Raten, weniger Streuverluste, stärkere Markenbindung
Nachteile: Datenschutzbedenken, Opt-in-Pflicht, Einschränkungen durch Adblocker
Einsatz: Warenkorbabbrecher zurückholen, Produktinteressierte ansprechen, Branding stärken
Warum ist Retargeting sinnvoll?
Retargeting spricht gezielt Personen an, die bereits Interesse gezeigt haben, und steigert dadurch die Wahrscheinlichkeit einer Conversion deutlich. Weitere Vorteile:
Effizienzsteigerung durch die Fokussierung auf relevante Zielgruppen
Kostenreduktion, da Streuverluste minimiert werden
Markenstärkung, da wiederholte Sichtkontakte Vertrauen aufbauen
Wie funktioniert Retargeting technisch?
Retargeting setzt auf Tracking-Technologien:
Ein Pixel oder Cookie erfasst, welche Seiten oder Produkte sich Besucher angesehen hat.
Über einen Adserver werden passende Anzeigen ausgespielt, sobald die Person eine andere Website oder App nutzt.
Dynamisches Retargeting ermöglicht personalisierte Anzeigen, die exakt die Produkte zeigen, die zuvor betrachtet wurden.
Frequency Capping stellt sicher, dass Anzeigen nicht zu oft eingeblendet werden.
In welchen Szenarien wird Retargeting eingesetzt?
Nutzer, die ein Produkt in den Warenkorb gelegt, den Kauf aber nicht abgeschlossen haben, sehen passende Anzeigen.
Wer sich bestimmte Produktkategorien ansieht, erhält später gezielte Empfehlungen.
Auch der Download eines Whitepapers oder der Besuch einer Landingpage kann ein Retargeting-Trigger sein.
Welche Vor– und Nachteile gibt es im Retargeting?
Vorteile:
Höhere Klick- und Conversion-Raten
Kostenersparnis durch zielgerichtete Aussteuerung
Stärkung von Markenbekanntheit und Kundenbindung
Nachteile und Kritik:
Datenschutzbedenken: Viele Nutzer empfinden Retargeting-Anzeigen als „Verfolgung“.
Rechtliche Anforderungen: In der EU sind Opt-ins nach DSGVO und ePrivacy-Richtlinie notwendig.
Technische Einschränkungen: Adblocker oder Browser schränken Retargeting stark ein.
Welche Plattformen bieten Retargeting an?
Retargeting wird von vielen großen Werbeplattformen unterstützt und ist längst ein fester Bestandteil moderner Online-Marketing-Strategien. Besonders relevant sind dabei Google Ads und Meta (Facebook & Instagram), die Unternehmen eine Vielzahl an Möglichkeiten bieten, Zielgruppen präzise zu erreichen.
Google Ads stellt für Retargeting verschiedene Funktionen bereit:
Über Remarketing Lists for Search Ads (RLSA) lassen sich Anzeigen speziell an Nutzer ausspielen, die bereits mit einer Website interagiert haben. Dadurch können Suchanzeigen noch zielgerichteter gesteuert werden.
Mit dynamischen Display-Anzeigen können Nutzer auf Websites im Google Display Netzwerk angesprochen werden – mit personalisierten Bannern, die genau die Produkte oder Dienstleistungen zeigen, die sie sich zuvor angesehen haben.
Auch für YouTube und Google Shopping gibt es spezielle Remarketing-Optionen, sodass Video- oder Produktanzeigen erneut ausgespielt werden können.
Meta bietet ebenfalls umfangreiche Retargeting-Möglichkeiten:
Der Facebook-Pixel ist das zentrale Tracking-Tool, das das Verhalten von Besuchern auf einer Website erfasst und diese Daten für die erneute Ansprache nutzbar macht.
Mit Custom Audiences können Unternehmen genau festlegen, welche Zielgruppen erneut angesprochen werden sollen – beispielsweise Warenkorbabbrecher, Besucher bestimmter Seiten oder Nutzer, die ein Video angesehen haben.
Über Lookalike Audiences lassen sich darüber hinaus neue, aber ähnliche Zielgruppen erreichen, die dem Verhalten der ursprünglichen Besucher:innen stark ähneln.
Neben Google und Meta gibt es weitere Plattformen, die Retargeting ermöglichen. Dazu zählen LinkedIn, wo vor allem im B2B-Bereich Retargeting-Kampagnen zum Einsatz kommen, sowie spezialisierte Programmatic-Advertising-Netzwerke, die Anzeigen automatisiert über verschiedene Publisher ausspielen. Auch E-Mail-Marketing-Systeme können als Remarketing-Variante genutzt werden, wenn Nutzer nach einer Aktion gezielt erneut per Mail angesprochen werden.
Welches Fazit lässt sich zum Retargeting ziehen?
Retargeting hat sich zu einer der wirkungsvollsten Strategien im digitalen Marketing entwickelt. Der Kern liegt darin, bereits interessierte Nutzer gezielt erneut anzusprechen und sie entlang der Customer Journey zu begleiten. Im Vergleich zu klassischer Display-Werbung sind die Streuverluste deutlich geringer, weil sich die Kampagnen auf eine Zielgruppe konzentrieren, die bereits Kontakt mit der Marke oder den Produkten hatte.
Unternehmen profitieren dabei von einer höheren Effizienz: Conversions lassen sich steigern, Werbebudgets werden gezielter eingesetzt und die Markenbindung wird nachhaltig gestärkt. Besonders in wettbewerbsintensiven Märkten kann Retargeting den entscheidenden Vorteil bieten, um potenzielle Kunden nicht an Mitbewerber zu verlieren.
Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Retargeting
https://www.haufe-akademie.de/blog/glossar/retargeting/
https://www.criteo.com/digital-advertising-glossary/retargeting/